Foto: Carolin Schmitt

POLE – Mehr als nur an der Stange tanzen!

Das erste mal an der Stange: Das kann ziemlich einschüchternd sein. Es schießen einem tausende Fragen durch den Kopf: Wie sehe ich gerade aus? Habe ich zu wenig an? Schauen mir alle zu? Kann ich das denn überhaupt? – In den letzten Jahren ist die Kunst des Poledance immer beliebter geworden und mittlerweile bieten einige Studios diese faszinierende Sportart an. Carolin Schmitt ist selbst seit 2017 Besitzerin eines Pole-Studios in Würzburg. Aber wie ist sie dazu gekommen und was macht Poledance mit einem?

Der Traum vom eigenen Studio

Carolin wurde das erste Mal auf das Thema Poledance durch einen Besuch auf der Reeperbahn aufmerksam. Als sie eine der Tänzerinnen sah, war sie sofort verzaubert. Mit Ende 20 begann sie dann selbst Tanz-Stunden zu nehmen und wurde Fillialleitung von zwei Studios in Würzburg. Jedoch wollte Carolin ihr eigenes Studio und selbst die Lerninhalte und Kurse gestalten: „Es war mir einfach wichtig, dass ich das, was mich so begeistert nach meiner Auffassung umsetzten kann!“. So eröffnete sie Ende 2017 das Studio Pole Heaven. Seitdem leitet sie ihr Studio, ist selbst Trainerin und war auch schon auf einigen Bühnen im Würzburger Umfeld zu sehen. 

Warum ist Poledance eine Bereicherung?

Die meisten Menschen denken bei Poledance an Stripperinnen, jedoch ist es eine beeindruckende Kunstform. Sie verbindet kraftvolle aber elegante Bewegungen, Harmonie mit der Musik und ein Gefühl von Leichtigkeit und Eleganz. Trotz der Tatsache das Pole auch als schwere Sportart nicht zu unterschätzen ist, bekommt man als Zuschauer das Gefühl das die Tänzer*innen geradezu um die Stange schweben. Aber es ist sieht nicht nur ästhetisch aus, sondern hat auch großen Einfluss auf die Tänzer*innen selbst. Für Carolin bedeutet Poledance abschalten und sich fallen lassen. Wenn sie tanzt, schafft sie es sich nur auf die Musik, ihren Körper und ihre Leistungsfähigkeit zu konzentrieren. Sie findet in der Kunst des Poledance eine Art Therapie. Wo Carolin früher noch beim Kreieren von Choreografien Inspiration bei anderen Künstler*innen und Instagram-Acccounts gesucht hat, kann sie sich heute von dem, was in ihr vorgeht und von ihrer Intuition leiten lassen. 
Poledance ist jedoch nicht nur Sport, sondern beeinflusst auch das Selbstbild und somit das ganze Leben. Man fängt an sich im eigenen Körper viel wohler zu fühlen und lernt ihn besser zu koordinieren und zu verstehen. Das überträgt sich auch auf das Privatleben und den Alltag. Wie Carolin uns verriet, geht man mit einer komplett anderen Haltung durchs Leben, sowohl körperlich als auch psychisch. Carolin beschreibt das so: „Wenn die Schultern durch die Muskulatur aufgerichtet sind, richtet sich auch im Kopf etwas auf.“. Außerdem tritt man dem Thema Nacktheit und Sexualität anders gegenüber. Durch die direkten Konfrontationen, schafft man es entspannter damit umzugehen und aufgeschlossener gegenüber vielen Themen zu sein. Poledance schafft es also Menschen aus ihrer Komfortzone zu holen und ermöglicht persönliches Wachstum. 

Foto: Carolin Schmitt

Du kannst das auch!

Kann jeder Poledance machen? Laut Carolin ist die Antwort zu dieser Frage ein eindeutiges Ja! Egal welches Geschlecht, Alter oder Figur, jeder kann anfangen. Eine Voraussetzung gibt es jedoch: Ambition. Man muss gewillt sein teilweise Schmerz zu ertragen, auch mal eine schlechte Trainingseinheit zu überstehen und trotzdem am Ball zu bleiben. Langfristig gesehen zahlt es sich aus! Ein riesengroßer Vorteil ist, laut Carolin, das Hochgefühl danach: „Man fühlt sich einfach gut.“. Man trainiert ohne es als Workout wahr zu nehmen, wobei vor allem der Oberkörper extrem gut trainiert wird. Natürlich ist es normal, dass am Anfang alle gehemmt sind, da man sich Gedanken um sein Aussehen und seine Bewegungen an der Stange macht. Mit der Zeit merken jedoch alle, dass das Studio ein geschützter Raum ist und es jedem so geht. Man darf nicht vergessen, dass der Kurs ein Save-Place ist, an dem sich alle unterstützen und „es gibt kein Hindernis wenn man will“. 

Wie sieht eine typische Trainingseinheit aus?

In der Regel beginnt Carolin mit einem Warm-Up, gefolgt von einigen Kraftübungen. Im Hauptteil folgen dann verschiedene Combos und Tricks. Hierbei arbeitet jeder unter der Anleitung der Trainer*innen entweder allein oder zu zweit an einer Stange. Abgeschlossen wird die Trainingseinheit mit einem entspannten Cool-Down. 

Selbst mal ausprobieren

Ich selbst habe zwei Monate an Kursen teilgenommen und von Start bis Ende einen riesen großen Unterschied gemerkt. Allein schon die Atmosphäre ist fesselnd. Du befindest dich in einem Raum, voll mit Menschen verschiedenen Alters, mit komplett verschiedenen Körpertypen und die sich mit all ihren Makeln und Unsicherheiten zeigen. Dabei gab es nie verurteilende Blicke, sondern gegenseitigen Support, respektvollen Umgang und Zelebrieren gegenseitiger Erfolge. Was anfangs noch ziemlich beängstigend war wurde schnell zum Highlight der Woche. Wie auch Carolin uns über ihre Schüler*innen erzählte, motivieren einen vor allem die kleinen Erfolge, welche am Anfang schnell entstehen. Und auch schon nach kurzer Zeit habe ich selbst gemerkt, wie ich aufgehört habe mir über meinen Körper und alle anderen Gedanken zu machen, selbstbewusster geworden bin und den Moment mit mir selbst genossen habe. Rückblickend kann ich bestätigen, dass selbst diese kurze Zeit mein Selbstbewusstsein wirklich gestärkt hat. Ich kann es euch also nur wärmstens empfehlen, denn eins ist klar: Sobald sich mir wieder die Möglichkeit biete Poledance-Stunden zu nehmen, werde ich sie ergreifen!

Foto: Carolin Schmitt

Worauf wartest du also noch?

Carolin hat unser Interview mit einem Wunsch beendet: Jeder soll wissen, wie fantastisch Poledance ist! Falls du dich davon selbst überzeugen willst, schau unbedingt bei Pole Heaven vorbei. Die Kurszeiten findest du auf der Website! Wenn du davor noch sehen willst, wie diese Kunst auch bei dir irgendwann mal aussehen kann, dann schau auf dem Instagram-Account von Carolin und ihrem Studio vorbei.

Caroline Schmitt x MainArtists
WÜ SEE YOU
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Geschrieben von Sophia Gimpel


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6 Antworten zu „POLE – Mehr als nur an der Stange tanzen!“

  1. Avatar von Birgit
    Birgit

    Wahnsinn, soviel Körperbeherrschung und Kraft. Und trotzdem so eine schöne, pure Weiblichkeit. Genial.

    1. Avatar von Rosina Dellert
      Rosina Dellert

      Da hast du Recht! Eine wirklich beeindruckende Kunstform😊

  2. Avatar von Luise
    Luise

    Poledance ist eine absolut faszinierende Sportart!!! ☺️

    1. Avatar von Alena Miholic
      Alena Miholic

      Da sind wir mit dir einer Meinung, leider wird sie oft sehr unterschätzt!😊

  3. Avatar von Andreas
    Andreas

    Ich habe auch schon die vorherigen Beiträge von Sophia gelesen.
    Mir gefällt besonders ihr angenehm lesbarer, sachbezogener ,direkter Schreibstil . Ich fühle mich jeweils sehr gut über das jeweilige Thema informiert und freue mich schon auf ihre nächsten Beiträge.

    1. Avatar von Alena Miholic
      Alena Miholic

      Lieber Andreas, das freut uns sehr! Wir sind auch ein großer Fan von Sophias Beiträgen, sei gespannt, was noch alles kommt.😁

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