Kunst, Kreativität, Körper: Zu Besuch bei einem Tattoo-Artist

Wie arbeitet ein Tattoo-Artist eigentlich? Und: Welche Ratschläge hat der Tätowierer Jakob Klein für dich? Das alles erfährst du hier.

Endlich achtzehn! Endlich ein Tattoo? Viele von uns entschließen sich mit der Volljährigkeit dazu, ein Tattoo stechen zu lassen. Unüberlegte Entscheidungen treten dabei nicht selten auf und werden schnell bereut. Um das vorzubeugen ist es Jakob Klein wichtig, dass seine Kunden sich gut überlegen, ob sie sich das Motiv wirklich stechen lassen möchten: „Wenn ich merke, dass sich ein Kunde bei einem Tattoo nicht sicher ist, dann steche ich es auch nicht“. Jakob ist ein Tattoo-Artist aus Würzburg und sagt auch von sich selbst: „Ich bin da jemand, der sehr lange darüber nachdenkt, bevor ich mir etwas stechen lasse.“ 

„Do what makes you happy”

Unter diesem Motto hat Jakob seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Der 31-jährige betreibt sein eigenes Tattoostudio „JK Tattoo“ in Würzburg.
Sein Stil: Eine Mischung aus Realistik bzw. Mikrorealistik, Fine Line oder Single Needle und Geometrik. Mit seiner Kunst möchte Jakob nicht nur seine Kreativität zum Ausdruck bringen und Menschen inspirieren, sondern vor allem seinen Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubern. „Im Endeffekt geht es mir darum, dass man auf sein Tattoo blickt und es einem natürlich gefällt, aber auch, dass der Kunde es mit einer schönen Erfahrung verbindet. Ich möchte, dass sich der Kunde rundum wohlfühlt.“ Um es so angenehm wie möglich zu gestalten, werden einem beim Betreten des Studios Hausschuhe angeboten. Das hat aber natürlich auch etwas mit der Hygiene zu tun, denn da achtet Jakob sehr penibel darauf.

Point of interest: So erstellt Jakob seine Entwürfe

Bei großen Projekten gibt es meistens einen Besprechungstermin. Dabei wird geschaut ob und wie die Wünsche des Kunden umsetzbar sind. Das Ziel ist ein individuelles Tattoo zu gestalten unter der Berücksichtigung von Jakobs Stilrichtung und den gewünschten Elementen.

Beim Erstellen eines Entwurfes arbeitet Jakob mit dem sogenannten „Point of interest“. Kurz gesagt bedeutet das: Es gibt ein Element des Motives, das im Fokus steht. Um das zu erreichen, verwendet Jakob immer eine ungerade Anzahl an Elementen: „Wenn du dich versuchst auf zwei Objekte zu fokussieren, funktioniert das nicht, da die Augen immer hin und her wechseln. Bei drei Elementen hat man eins, das im Vordergrund steht“. Um dieses Element herum wird der Hintergrund (die restlichen Elemente) so gestaltet, dass er zum Fokuspunkt führt. Auf dem obigen Bild steht der Schädel im Mittelpunkt, während die anderen Elemente u.a. durch senkrechte Linien zum Fokuspunkt führen. Auch der Aufbau der Elemente hat immer eine Bedeutung. „Ich bin ein recht perfektionistischer Mensch, gerade bei feinen Dingen. Die präzise Arbeit ist das, was mich reizt.“. Um diese filigranen Motive auf die Haut zu bekommen, brauche es viel Erfahrung.

Ratschläge von Jakob für die Tattoo-Auswahl

Im nachfolgenden haben wir Punkte für dich aufgelistet, die Jakob bei der Auswahl eines Tattoo-Motivs bedenkt:

Schaut euch die Stile der Tätowierer vorab genau an, denn nicht jeder sticht alles. Viele haben eine Website und/oder einen Instagram-Account, auf denen du mehr über die Künstler und ihren Stil erfahren kannst. Falls diese auch Aufnahmen der abgeheilten Tattoos bereitstellen, kann das nochmal ein besseres Bild der Qualität der Kunst aufzeigen. Aufnahmen vom Studio können einiges über den Hygienestandard aussagen.

Auch Jakob bietet einen Einblick in sein Studio sowie Aufnahmen einiger Tattoo-Motive auf seinem Instagram-Kanal. Wenn du nun neugierig geworden bist und mehr von seiner Arbeit sehen möchtest oder dir sogar überlegst ein Tattoo von ihm stechen zu lassen, schaue gerne auch auf seiner Website vorbei.

Jakob Klein x Main Artists
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Geschrieben von Alisia Öztürk