Foto: Freya Klodwig/THWS

Balthasar Neumann

Wie ein Newcomer Artist das wichtigste Gebäude des süddeutschen Barocks schuf

Das Würzburger Stadtbild ist vor allen Dingen von der wunderschönen alten Architektur geprägt. Viele Würzburger*innen nehmen sie sicherlich längst für selbstverständlich. Schade eigentlich, dass viel zu selten über die Entstehung dieser Bauwerke gesprochen wird, denn hinter spannenden Gebäuden stecken oft ebenso spannende Geschichten. In diesem Blogbeitrag möchte ich auf eine der wohl kuriosesten Geschichten der Würzburger Architekturgeschichte aufmerksam machen, um ihr die Wertschätzung zu schenken, die ihr gebührt. Es geht um Balthasar Neumann und die Würzburger Residenz. 

UNESCO Weltkulturerbe Residenz 

Ihre Bauarbeiten begannen im Jahre 1720 unter dem Auftrag von Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn. Bereits 1744 stand der Rohbau, und im Jahre 1780 war auch die Inneneinrichtung vollständig abgeschlossen. Die Residenz ist einer der prägnantesten Bauten hier in Würzburg. Sie gilt als eines der herausragendsten Kunstwerke des europäischen Barocks, wofür sie seit 1981 als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet ist. In ihr verbunden steckt eine Vielzahl an Strömungen verschiedener Epochen. Neben dem deutschen Barock finden sich auch Merkmale der französischen Klassik und des Wiener Reichstils wieder, was sie so einzigartig prächtig und auf mondäne Art und Weise machtvoll wirken lässt. 

Foto: Freya Klodwig/THWS

Balthasar Neumann – der Mann der Stunde

Nicht nur die Zeit hatte einen wesentlichen Einfluss auf das Erscheinungsbild. Auch der Auftraggeber selbst und neben ihm die zahlreichen Architekt*innen und Künstler*innen des Projekts hatten ihre eigenen Vorstellungen darüber, wie die Residenz einmal aussehen sollte. Aber wer darf nun entscheiden? An dieser Stelle kam Balthasar Neumann ins Spiel, das Genie hinter dieser atemberaubenden Architektur. Im Alter von 33 Jahren bekam er die Verantwortung für die Leitung des gesamten Projekts, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt und ganz am Anfang seiner Karriere als Architekt stand. Sein architektonisches Talent wurde damals mehr oder weniger per Zufall entdeckt, denn ursprünglich war er als Glockengießer tätig. Trotz fehlender Berufserfahrung nahm er sich dieser Challenge an. Und das mit sehr großem Erfolg. An seiner Seite standen unglaublich viele wichtige Künstler*innen und Architekt*innen aus ganz Europa, was die Residenz als Gesamtwerk auf eine ganz besondere Art und Weise prägt. Aber ihnen allen voran stand einzig und allein Neumanns Bauplan. Mit diesem Meisterplan machte Neumann das Unmögliche möglich: Er schaffte es, all diese Einflüsse, Ideen und Strömungen miteinander zu vereinen und alle Mitwirkenden dieses gigantischen Projekts zu einem atemberaubenden Endergebnis zu koordinieren, das in sich letztendlich vollkommen stimmig und homogen wirkt. 

Würzburgs Main Artist

Er hat es also geschafft, dass eins seiner ersten Projekte überhaupt heute als eines der wichtigsten Bauten des europäischen Barocks gilt. Ob das noch unter Anfängerglück verbucht werden kann oder schon als Hochbegabung durchgeht, bleibt weiterhin ungewiss. Wir würden allerdings eher auf Letzteres tippen. 🙂 Eins ist sicher: Balthasar Neumann ist einer der prägendsten Künstler*innen der Würzburger Geschichte. Es führte für uns also kein Weg daran vorbei, ihn in unserem Blog als einen der ,,Main Artists‘‘ Würzburgs zu erwähnen.

Balthasar Neumann x Main Artists 
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Geschrieben von Ada Brauneck


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